Grün statt Grau: Leipziger Stadtwerke werden Pate für 125 Bäume

von Simone Liss | 28.04.2022

Mehr als 8000 Bäume in 25 Jahren: Die Aktion Baumstarke Stadt der Stadt Leipzig freut sich auf 125 neue Bäume der Leipziger Stadtwerke – darunter drei Japanische Schnurbäume.

Die Bienen lieben seine Blüten, die Gärtner seine Widerstandskraft: Der Japanische Schnurbaum ist bei Mensch und Tier beliebt. Seine Eigenschaften haben ihn zu einem Exportschlager gemacht. Er ist frosthart, hitze-, abgas- und streusalzresistent, pflegeleicht und kann bis zu 250 Jahre alt werden. Er liebt die Sonne und ist schön anzuschauen, vor allem im August und September, wenn er in voller, creme-weißer Blüte steht und markante Hülsenfrüchte bildet. Nach Europa gelangte der Schnurbaum Mitte des 18. Jahrhunderts, und zwar seiner majestätischen Erscheinung und seiner opulenten Blüte wegen.

Die drei jungen Japanischen Schnurbäume, die am 28. April von den Mitarbeitern des Amts für Stadtgrün am Balzacplatz auf Initiative der Leipziger Stadtwerke gepflanzt wurden, können sich sehen lassen: Sie sind knapp zehn Jahre alt, vier Meter hoch und wurden von der Baumschule Lorberg aus dem brandenburgischen Kleinziethen kultiviert.

Die Japanischen Schnurbäume am Balzacplatz sind drei von insgesamt 125 Bäumen, für die der kommunale Energieversorger in diesem und vergangenen Jahr eine Patenschaft übernommen hat. Seit einem Vierteljahrhundert unterstützen die Leipziger Stadtwerke die Aktion Baumstarke Stadt der Stadt Leipzig, die im Herbst 2022 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.

Vier Personen stehen um einen jungen Baum herum und halt Spaten.

Karsten Rogall, Rüdiger Dittmar, Heiko Rosenthal und Dr. Maik Piehler (v.l.n.r.).

Insgesamt sind mehr als 8000 Bäume in den vergangenen 25 Jahren gespendet worden – von Familien, Schulklassen, Teams, Unternehmen – allein 1075 Bäume im vergangenen Jahr. „Die Leipziger Stadtwerke waren 1997 das Unternehmen, das die erste Baum-Patenschaft übernommen und damit etwas Wegweisendes für das Klima der Stadt getan hat. Daraus ist eine Tradition geworden, die uns mit großer Freude erfüllt. Es liegt in unserer Verantwortung, Leipzig liebens- und lebenswerter zu machen. Leipzigs Parks und seine Bäume leisten einen wesentlichen Beitrag dazu“, sagt Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke.

„Leipzig war 1997 eine der ersten Städte in Deutschland, die mit einem Patenschafts-Konzept die Bürger an der Gestaltung ihrer Stadt aktiv beteiligt hat. Viele Eltern, Paare, Familien, Schüler, Kollegen, gesellschaftliche Akteure verbinden mit ihrem Patenbaum und ihrer Widmung eine ganz besondere Erinnerung. Sie haben ihren Baum Werden und Wachsen sehen – ein gutes Gefühl“, betont Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig. Das Straßenbaumkonzept Leipzig 2030 sieht vor, jedes Jahr zusätzlich 1000 Straßenbäume zu pflanzen. „Die Aktion Baumstarke Stadt und die Patenschaft vieler Bürger und Unternehmen tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.“ Allein 2021 waren rund 300.000 Euro im Spendenfond der Aktion Baumstarke Stadt.

Eine hölzerne Steele mit einem goldenen Schild - die Widmung für die Baumpaten.

Alle Baumpaten bekommen eine Baumstele mit Widmung.

In Leipzig werden langjährig bewährte, stadtklimaverträgliche Baumarten, beispielsweise Linden, Platanen, Eichen und Feldahorn gepflanzt. Hinzu kommen weitere Baumarten, die Dürre- und Hitzeperioden gut vertragen. Dazu zählt der Japanische Schnurbaum. „Dieser Baum ist widerstandsfähig, gut für das Klima und wächst effizient. Er passt gut zu uns und Leipzig“, sagt Dr. Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind die Maßstäbe unseres unternehmerischen Handelns. Wir sind eng verwurzelt mit der Stadt und wollen das Beste für sie. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, jedes Jahr aufs Neue die Aktion Baumstarke Stadt zu unterstützen“, so Piehler.

Leipzig ist eine durch Grün geprägte Stadt mit besonderer Lebensqualität, zu der auch die Straßen- und Parkbäume einen wesentlichen Beitrag leisten. „Unsere Stadtbäume sind Multitalente“, betont Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig. „Ein großer, ausgewachsener Baum verarbeitet rund 2,4 Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde, produziert bis zu 1200 Liter Sauerstoff pro Stunde, bindet übers Jahr bis zu 100 Kilogramm Staub und lässt an sonnigen Tagen bis zu 400 Liter Wasser verdunsten – was für die Kühlung der Stadt enorm wichtig ist“, sagt Dittmar. Was er an dem Japanischen Schurbaum schätzt? „Besonders seine Trockenheitstoleranz macht ihn als Baum, der mit dem Klimawandel sowie Stadtklima zurechtkommt, ausgesprochen interessant.“ Zuletzt hatte die Hitze den Bäumen am Balzacplatz zugesetzt. „Viele Bergahorn waren angeschlagen und sind der Rußrindenkrankheit zum Opfer gefallen“, sagt Rüdiger Dittmar. Nun soll sich das ändern – Dank der Leipziger Stadtwerke. Wie sagte der französische Schriftsteller Honoré de Balzac: „Kraft besteht nicht ohne Güte.“ Wer Kraft hat, kann viel Gutes tun.

Mehr Infos

Unter https://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/umwelt-und-naturschutz/baeume-und-baumschutz/baumkataster findet man eine Übersicht, wo in Leipzig welche Bäume stehen. In diesem Frühjahr sind bereits mehr als 30 Bäume im Friedenspark, 108 Bäume in der Paunsdorfer Allee sowie 41 Bäume am Auerbachplatz in Eutritzsch gepflanzt worden.

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