Nachtwanderung im Zoo

von Leipziger Leben | 14.06.2019

Mit der Dämmerung verwandelt sich der Zoo in ein Rotlichtviertel. Viele nachtaktive Tiere gehen nun auf Pirsch. Leipziger Leben war mit Tierpflegerin Andrea Denick, Safarihelm und Rotlichtlampe dabei. Eine Nachtwanderung im Zoo.

Ein Leopard schaut durch eine Glasscheibe zu den Zoo-Besuchern.

Tierisches bei der Nachtwanderung im Zoo

Andrea Denick leuchtet mit einer Taschenlampe und lächelt in die Kamera.

Tierpflegerin Andrea Denick auf der abendlichen Tour durch die geheimnisvolle Tierwelt.

„Tüpfelhyänen gehören übrigens zu den Katzen. Und bei ihnen herrscht ein Matriarchat. Die Weibchen halten einen erstaunlichen Trick parat, wie sie die Paarung regulieren. Sogar Experten fällt es oft nicht leicht, hier Männlein und Weiblein zu unterscheiden.“

Diese und andere Geheimnisse hält Andrea Denick über die nachtaktiven Raubtiere bereit, die man als Zoobesucher normalerweise nur während ihrer Ruhezeiten in der Afrika-Savanne zu Gesicht bekommt. Denick ist gelernte Tierpflegerin und mittlerweile angehende Veterinärmedizinerin.

Die junge Frau gehört zum Fachpersonal des Leipziger Zoos und kann deshalb viele Geschichten über die großen und kleinen Bewohner von Leipzigs berühmtem Tierreich erzählen. Es ist 19 Uhr, es dämmert, und die Safari durch den nächtlichen Zoo kann beginnen. Zuerst begrüßen wir den neuseeländischen Vogel Unhold, ein sogenannter Kea, der gerade noch so in Umrissen zu erkennen ist und keck schnarrend in seinem Gehege sitzt. Der Vogel heißt Unhold, weil er mit seinem Schnabel so ziemlich alles auseinandernimmt, was nicht niet- und nagelfest ist. In seiner Heimat sind das manchmal sogar Autos oder zumindest deren Außenspiegel, Scheibenwischer und Fensterdichtungen. Außen eher unspektakulär grün, offenbaren seine ausgebreiteten Flügel die Farbenpracht der untergehenden Sonne.

Zu Besuch in einer Geisterwelt

Besuchende schauen sich im dunklen Zoo um. Dabei ist Andrea Denick.

Tierpflegerin Andrea Denick führt die Besucher nachts durch den Zoo.

Das Besondere an einer Nachtwanderung im Zoo nach der offiziellen Schließzeit ist die Ruhe und eine geheimnisvolle Stimmung: Auch wenn man zum größten Teil auf bekannten Wegen wandelt, wird das Areal von der Dunkelheit verzaubert. Umrisse verschwimmen, Gebüsche wiegen sich wie zittrige Schattenwesen, das Ohr spitzt sich für jedes kleine Knacken und allerlei seltsame Geräusche und jede Windbewegung, jedes Huschen offenbart undeutlich das mögliche Geisterwesen eines Tieres, das ganz in der Nähe irgendwo wacht, döst oder in seine ureigene Traumwelt hineinschlummert. Die Tiere ziehen den nächtlichen Besucher in ihren Bann.

Und tatsächlich. Da! Plötzlich steht ein solches Geisterwesen vor uns. Wir befinden uns mitten im Himalaya. Das jüngste Areal des Leipziger Zoos wurde im August 2017 eröffnet und beherbergt in einer dem Hochgebirge nachempfundenen Felslandschaft Schneeleoparden.

Mit Rotlicht neue Welten entdecken

„Das muss Chandra sein“, sagt Andrea Denick, die mit ihrer Rotlichttaschenlampe ein sehr elegantes Katzenwesen aus der Traumdunkelheit herausleuchtet. Die Leopardendame Chandra hat uns längst bemerkt und präsentiert sich ganz geschmeidig auf ihren Pfoten – wie auf flauschigen Fellschuhen laufend.

Eine Löwin schaut durch eine Glasscheibe zu den Zoo-Besuchern.

Neugieriger Blick einer Riesenkatze.

„Das rote Licht der Taschenlampe stört die Tiere nicht so wie normales Licht“, sagt Denick. Zugleich sorgt es auch für einen besonders geheimnisvollen Effekt, als würde man mit einem Nachtsichtgerät ins Gehege schauen. Chandra wohnt hier gemeinsam mit Laura und dem Leopardenkater Onegin.

Es ist der Ehrgeiz des Zoos, diese Population nicht nur zu halten, sondern auch zu vermehren. Aber Schneeleoparden sind Einzelgänger und Revierbewohner. Es kommt deshalb auf den richtigen Zeitpunkt an. Deshalb sind Männlein und Weiblein hier zwar über einen Felsendurchgang verbunden, aber es gibt eine Klappe, die so lange verschlossen bleibt, bis die Leopardendame paarungsbereit ist, was sie dann mit markanten jaulenden Geräuschen anzeigt. …

Den ganzen Beitrag aus dem Bürgermagazin Leipziger Leben 05/17 über die Nachtwanderung im Zoo können Sie bequem als pdf. auf www.L.de nachlesen.

Ein Elefant läuft durch eine Toröffnung.

Ein Elefant schleicht gemütlich durch sein Elefantenhaus.

Tipps für neugierige Entdecker

Regelmäßig bietet der Leipziger Zoo Sonderveranstaltungen an. Einen Überblick finden Sie hier. Die Leipziger Gruppe ist Partner des Leipziger Zoos. Wo und wie sich die Leipziger Stadtwerke, Wasserwerke und Verkehrsbetriebe für die Stadt engagieren, finden Sie hier oder können Sie auch im L-Blog nachlesen.

Das könnte auch interessant sein

nach oben