Den Teilnehmern ist an diesem Tag die Anspannung anzumerken. Gespannt folgen sie den Fahrlehrern, als die einzelnen Disziplinen erklärt werden. Dann ertönt plötzlich ein Glockenton und der erste Fahrer sprintet im Slalom um drei rot-weiße Verkehrskegel herum, springt in die zweite Tür des 45 Meter langen Straßenbahn. Vorn im Fahrer-Cockpit folgen routinierte Handgriffe und die Straßenbahn fährt los. Alles muss ganz schnell gehen, denn in dieser Disziplin zählt die Zeit.
Mit einem lauten Knall kommt die Bahn plötzlich zum Stehen. Vor ihr: aufgetürmte Pappkartons, die schnell beiseite geräumt werden müssen. Dann geht es wieder in die Fahrerkabine und die Bahn wird wieder beschleunigt. Doch plötzlich wieder ein lautes Quietschen. Eine Vollbremsung. Denn jetzt liegt auf dem Gleis ein regenbogenfarbenes Holzbrett. Jede Farbe hat eine Ziffer von 10 bis 50. Das ist die Punktzahl. Wenn die Fahrzeugfront exakt auf dem Streifen in der Mitte zum Stehen kommt, gibt es die höchste Punktzahl. Natürlich spielt Glück hier auch eine Rolle, doch Geschicklichkeit ist an diesem Tag viel wichtiger. Und auch Kommunikationsstärke.
„Neben praktischen Übungen, gibt es auch mündliche Tests“, erläutert LVB-Projektleiter Peter Müller-Marschhausen. Neben dem Wissen über Fahrzeuge sind dort auch Motivation und Teamarbeit gefragt. „Wir wollen zum Beispiel wissen, warum die Kolleginnen und Kollegen bei der Tram-EM 2022 an den Start gehen wollen“, erzählt der LVB-Bereichsleiter.