Die Modernisierung der Haltestelle Goerdelerring hat begonnen. Damit traten auch einige Linienänderungen für Straßenbahnen, Busse und Nightliner sowie neue Fahrpläne in Kraft. Die gute Nachricht: Die Straßenbahnlinien 2, 8 und 16 fahren auf dem gewohnten Fahrtweg. Einiges hat sich jedoch verändert, da durch die Sperrung des Tröndlinrings zahlreiche Straßenbahnlinien mit Umleitung über Michaelisstraße/Zoo und Wilhelm-Leuschner-Platz fahren müssen. Mit diesen 5 Leipziger Mobilitäts-Tipps kommen Sie auch weiterhin an Ihr Ziel:

 1. Leipziger Mobilitäts-Tipp: Linienverbünde

Im Fachjargon werden durch einen sogenannten Linienverbund zwei bisher unterschiedliche Linien mit einander verknüpft. Das heißt: Der Fahrgast kann einfach im selben Fahrzeug sitzen bleiben und weiterfahren. An einem definierten Punkt (meist Endstelle einer der beiden Linien) geht die Linie eines Fahrzeuges in eine andere Linie über.  Das Fahrzeug muss  also nicht gewechselt werden und es entsteht kein Zeitverlust durch einen Umstieg. Für das LVB-Angebot seit 30 März heißt das: Die Linien 10 und 39 fahren über die Haltestelle Richard-Lehmann-Straße/HTWK im Linienverbund. Wie von Zauberhand wechselt also die Zielfahrtanzeige am und im Fahrzeug automatisch.

Auch die Linien 12 und 14 fahren seit 30. März  über die Haltestellen Hauptbahnhof bzw. Wilhelm-Leuschner-Platz im Linienverbund. So entstehen für Kunden beispielsweise neue und direkte Fahrtmöglichkeiten zwischen Gohlis und Plagwitz.

Leipziger Mobilitätstipp: Die Haltestelle Michaelisstraße
Haltestelle Michaelisstraße

2. Leipziger Mobilitäts-Tipp: Nutzung von Umleitungsstrecken und Ersatzhaltestellen

Kenner und aufmerksame Kunden kennen diese Strecken: Im Gleisnetz der LVB gibt es einige wenige Straßenbahngleise, die nur im Ausnahmefall befahren werden. Im LVB-Fachjargon heißen diese Abschnitte Betriebsstrecken.  Seit 30. März wird so zum Beispiel die Strecke durch die Michaelisstraße (Umleitung für Linien 3/7/12/15) und die bisher für Kunden ungewohnte Fahrt- und Abbiegebeziehungen am Knoten Goerdeler-/Tröndlinring (Linien 3/7/15/39), am Waldplatz (Linie 10) sowie am Wilhelm-Leuschner-Platz (Linie 10) genutzt.

An diesen Betriebsgleisen liegen auch so genannte Ersatzhaltestellen, an denen im Normalfall ohne Halt vorbei gefahren wird Michaelisstraße, Waldplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz (im Peterssteinweg). Diese wurden für den Bauzeitraum reaktiviert und erfordern von Fahrgästen, Anwohnern und den übrigen Verkehrsteilnehmern gleichermaßen viel Aufmerksamkeit, damit hier alle sicher und unkompliziert ein-, aus- und umsteigen können.

Leipziger Mobilitäts Tipp: Der Schienenersatzverkehr 11
Leipziger Mobilitäts Tipp: Der Schienenersatzverkehr 11

3. Leipziger Mobilitäts-Tipp: Orange Linien

Zur besseren Erkennbarkeit fahren einzelne Linien mit der Farbe Orange hinter der Liniennummer und sind im Liniennetzplan entsprechend dargestellt. Die Farbe Orange wird im regulären Liniennetz sonst nicht verwendet und weist auf die besondere Baustellen-Situationen hin. Bislang sah man diese Farbe hauptsächlich auf  Bussen, welche als Schienenersatzverkehr (kurz: SEV) Teilabschnitte von Straßenbahnlinien infolge einer Vollsperrung ersetzen. Dies sehen LVB-Kunden derzeit zum Beispiel beim SEV der Straßenbahnlinie 11 im Bereich der südlichen Bornaischen Straße. Da durch Baumaßnahmen einzelne Streckenabschnitte der Straßenbahn nicht befahrbar sind und Knotenpunkte als auch Umleitungsstrecken nur begrenzt leistungsfähig sind, musste für die Baumaßnahme Goerdelerring das Liniennetz der LVB deutlich angepasst werden und sind zwei so genannte Baulinien für Straßenbahnen mit 30er-Nummer entstanden:

Die sogenannten Baulinien 34 und 39 ersetzen dabei die regulären Straßenbahnlinien 4 und 9, die zweite Ziffer deutet dabei auf die ursprüngliche Linie hin. Da sich beide Endstellen der Linien 4 und 9 sowie die Befahrung von Haltestellen im Innenstadtbereich deutlich geändert haben, wurde diese Umbenennung vorgenommen. Mit der Baulinie 34 haben Kunden nun eine direkte Fahrtmöglichkeit (also ohne Umstieg) von Thekla, Mockau und Eutritzsch in die Stadtteile Reudnitz und Stötteritz (und zurück). Mit der Baulinie 39 haben Kunden nun direkte Fahrtmöglichkeiten (also ohne Umstieg) von Gohlis und dem Waldstraßenviertel in die Stadtteile Zentrum-Südost, Südvorstadt und Connewitz (und zurück).

Sie sehen nur noch bunt? Dann schauen Sie sich doch mal den Liniennetzplan seit 30. März genauer an! Sie wollen wissen wofür die anderen Farben stehen? Lesen Sie hier weiter!

Leipziger Mobilitäts Tipps: Blick auf die Haltestelle Hauptbahnhof mit neuem Steig
Haltestelle Hauptbahnhof mit neuem Steig

4. Leipziger Mobilitäts-Tipp: Steigbezeichnung am Hauptbahnhof

Der Leipziger Hauptbahnhof ist die größte und nachfragestärkste Haltestelle im Liniennetz der LVB mit einer Vielzahl von Haltestellen an verschiedenen Punkten (zum Beispiel Westseite, Ostseite, Goethestraße, Wintergartenstraße). Zur besseren Orientierung vor allem für Ortsfremde und zur Unterscheidung der Gleise der Eisenbahn (beispielsweise Gleise 1 und 2 im City-Tunnel) haben alle Abfahrtspunkte seit 30. März im Bereich Hauptbahnhof eine einheitliche Bezeichnung mit Buchstaben erhalten. Dafür werden nahezu alle Buchstaben des Alphabetes benötigt, da der Bereich Hauptbahnhof mit allen Abfahrtspunkten, inklusive Ersatzhaltestellen für Schienenersatzverkehr insgesamt knapp 20 verschiedene Abfahrtspunkte nur für die Leipziger Straßenbahnen und Busse sowie Regionalbusse zählt. Die Gleisangaben der Eisenbahn (Deutsche Bahn, abellio, MRB, Erfurter Bahn, …) sowie die Abfahrtssteige des Fernbus-Terminals sind davon nicht betroffen. An der zentralen Haltestelle selbst werden die neuen Steige mit einem neuen Informationssystem ausgewiesen, sodass LVB-Kunden schnell ihren richtigen Einstieg finden können. Auch die Auskunftssysteme zeigen die neuen Steige in der Verbindungsauskunft mit an.

5. Leipziger Mobilitäts-Tipp: Sammelanschlüsse am Hauptbahnhof

Durch die Sperrung des Goerdelerrings stehen auch an der Haltestelle Hauptbahnhof nicht alle Gleise zur Verfügung. So ist derzeit Steig C ist nicht befahrbar. Das bedeutet vor allem für das Angebot im Spätverkehr einige Änderungen. Täglich ab 22:30 Uhr und samstags sowie sonntags bis 9 Uhr finden an der Zentralhaltestelle so genannte Hauptbahnhof-Sammelanschlüsse statt. Der Vorteil für LVB-Kunden: Einfaches Umsteigen zwischen den Linien ohne langes Warten. Trafen sich bisher vier Sammelanschlüsse, sind es seit 30. März nunmehr acht Zusammentreffen verschiedenster Linien pro Stunde. Dies hat zur Folge, dass weniger Fahrzeuge und Linien je Sammelanschluss zusammen kommen und dafür auch die noch vorhandenen drei Steige bzw. Gleise auf dem Hauptbahnhofsvorplatz ausreichen müssen. Durch veränderte Abfahrtszeiten und die genannten Veränderungen im Liniennetz, ändern sich somit auch zahlreiche Anschlüsse. Für Kunden heißt das: Im Einzelfall empfiehlt es sich auch andere Umsteigepunkte, wie den Waldplatz, Wilhelm-Liebknecht-Platz, Augustusplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz, zu nutzen. Alles in allem bleibt es aber beim 30-Minuten-Takt aller Straßenbahnlinien sowie beim Stundentakt der Linien 72, 73 und 89. Es ändert sich also nicht alles.

Übrigens: Die Baumaßnahme Goerdelerring wird gefördert durch den Bund, den Freistaat Sachsen sowie den Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL)

Auch in der derzeitigen ungewöhnlichen Ausnahmesituation sind die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LVB da, wo Leipzig sie braucht. Stellvertretend stellen wir Ihnen hier einige vor.

Fotos: Roland Quester und Marc Backhaus