Badespaß in Leipzig´s Schwimmhallen
Mit Beginn der Schulzeit gehen auch die Schwimmhallen der Leipziger Sportbäder wieder in den Normalbetrieb. Ab Montag, dem 19. August 2019, haben die acht Einrichtungen wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet und dem Badespaß in Leipzigs Schwimmhallen steht nichts mehr im Weg. Während der Ferien wurden Reparaturen, Wartungsarbeiten und Reinigungen durchgeführt. Die umfangreichsten Arbeiten werden für die Badegäste im Sportbad an der Elster sichtbar: Für rund 50.000 Euro wurden neue Duschen eingebaut und ein Teil der Startblöcke ausgetauscht, neue Leinen für das Lehrschwimmbecken angeschafft sowie Umkleiden, Sanitärbereiche und das Foyer mit einem frischen Farbanstrich versehen.
Wie und vor allem wer für Sie den Betrieb im Sportbad möglich macht, haben wir im Bürgermagazin Leipziger Leben, 01/18, berichtet:
Das Sportbad an der Elster feierte im März 2018 seinen zehnten Geburtstag. Das zugleich größte kommunale Indoor-Schwimmbecken in der Messestadt hat eine Wasserfläche von 1.216 Quadratmetern. Dazu gibt es ein Flachwasserbecken – ideal für Schwimmanfänger,
Kurse und Familien. Jährlich tummeln sich rund 280.000 Besucher im wohltemperierten Nass. Wir stellen Menschen vor, die täglich für Vergnügen im Becken sorgen, die Jüngsten Schwimmen lehren, ein Schwimmtalent mit Startschwierigkeiten und eine über 90-jährige Weltrekordlerin.

Badespaß in Leipzigs Schwimmhallen: Die Schwimmlehrerin BRIGITTE LEONHARDT (63)
„Hier lässt es sich ordentlich arbeiten“, meint Brigitte Leonhardt mit Blick zum Schwimmbecken, wo ihre Schützlinge schon auf sie warten. Die „Mutter des Seepferdchens“ arbeitet seit 1999 als Schwimmtrainerin beim SC DHfK Leipzig und kennt das Sportbad an der Elster wie ihre Westentasche. Im Mai geht die Übungsleiterin und ehemalige Leistungssportlerin im Wasserspringen in Rente. Resümee: In den Anfänger und Schwimmkursen des Vereins betreute sie knapp 10.000 Kinder. Über 4.000 Wasserratten legten bei ihr das Seepferdchen ab. „Allein im letzten Jahr habe ich im vereinseigenen DHfK-Bus eigenhändig 272 Kinder aus 20 Leipziger Kindergärten hierher ins Training chauffiert“, erzählt sie stolz. „Aus einem Hobby ist mein Beruf geworden.“ Auch im Ruhestand bleibt sie dem Sportbad treu. „Jeden Donnerstagabend ziehe ich mit meinem Ehemann meine Bahnen im Becken.“

Badespaß in Leipzigs Schwimmhallen: Der Bahnenwart MARTIN HAGEDORN (29)
Wer, wann, wo und wie lange – die Vergabe der Wasserflächen ist eine der zentralen Aufgaben bei den Leipziger Sportbädern. Die „Regie“ dafür übernimmt der 29-Jährige für alle acht Leipziger Sportbäder. „Die Nutzer im Sportbad an der Elster sind bunt gemischt.
Vor allem Schulen, Freizeit- und Leistungssportler, Betriebssportgemeinschaften und auch die Feuerwehr sowie der Behinderten- und Reha-Sport nutzen die Halle“, sagt Hagedorn. Dazu kommen die Freizeitsportler, die hier ihre Bahnen ziehen. Auch die Wasserballer der HSG TH Leipzig trainieren im Sportbad und bestreiten hier ihre Spiele in der 2. Bundesliga.

Badespaß in Leipzigs Schwimmhallen: Die Weltrekordlerin GISELA SCHÖBEL-GRASS (91)
Die 91-jährige Gisela Schöbel-Graß absolviert jede Woche zwei Trainingseinheiten zu je 45 Minuten im Sportbad an der Elster. „Mittlerweile bin ich für jeden Tag dankbar“, sagt die zweifache Mutter, Großmutter und Uroma. Letztes Jahr habe Tochter Gudrun (61) die Idee gehabt, beim Generationenschwimmen mit ihrer Mutter, deren Urenkelin (10) und deren Mama (37) an den Start zu gehen. Länger zurück liegt ein Ereignis, das die Leipzigerin zu einer berühmten Persönlichkeit gemacht hat: 1943 schwamm sie die 100 Meter Brust in einer Zeit von 1:19,8 Minuten – Weltrekord. Die entsprechende Urkunde wurde der schnellsten Frau der Welt erst nach den Kriegswirren vom damaligen Leipziger Oberbürgermeister Erich Zeigner übergeben. Auch die Farbe ihres Badeanzuges ist ihr im Gedächtnis geblieben. In einem schwarzen Outfit hatte sie als 17-Jährige die Distanz überwunden und als Erste angeschlagen. Nach der Heirat 1949 habe sie den Badeanzug erstmal an den Nagel gehängt, um sich der Familie zu widmen. Erst 1966 fing sie gemeinsam mit ihren Töchtern wieder zu schwimmen an.

Badespaß in Leipzigs Schwimmhallen: Der Teamleiter DIRK PARTIKEL (53)
Als Mann der ersten Stunde kümmert sich Dirk Partikel um alle technischen Belange im Sportbad an der Elster. Bevor die ersten Besucher ab 7 Uhr im Schwimmbecken untertauchen, schaut der 53-Jährige hinter den Kulissen nach dem Rechten und betreut den gesamten Wasser und Heizungsbereich. Im 50-Meter-Becken herrschen angenehme 28 Grad Wassertemperatur, im Flachwasserbecken sogar 30. „Gemeinsam mit meinen Mitarbeitern sorge ich dafür, dass sich hier jeder wohlfühlt“, so der Herr des Hauses. Zum Jubiläum des Sportbads laden die Sportbäder am 28. März zum Tag der offenen Tür ein. Die Besucher dürfen sich auf einen besonderen Blick hinter die Kulissen freuen.

Badespaß in Leipzigs Schwimmhallen: Das Schwimmtalent SARAH-MARIA RAUTENBERG (10)
Die Fünftklässlerin Sarah erinnert sich, wie sie mit vier Jahren am Beckenrand stand: „Ich hatte ganz viel Angst vorm Wasser. Ich dachte nämlich, dass ich ertrinke.“ Damals bekamen ihre Eltern einen Tipp, sich doch mal bei Brigitte Leonhardt zu melden. Die Übungsleiterin hatte sofort einen Draht zum kleinen Angsthasen – und irgendwann stieg der als Seepferdchen aus dem Wasser. Vor einem Jahr bestand Sarah die Aufnahmeprüfung am Sportgymnasium mit Bravour. Und heute springt sie jeden Tag für anderthalb Stunden ins Schwimmbecken. Am Wochenende bestreitet sie Wettkämpfe für die SSG Leipzig. Im Kinderzimmer hängen schon 44 Medaillen. Was sie am Sportbad an der Elster so mag? „Das Wasser ist schön warm und ich kann meine ehemaligen Vereinsfreunde vom SV Handwerk Leipzig wiedersehen.“
Mehr spannende Informationen rund um das Sportbad und die Leipziger Sportbäder gibt es hier.