Quartiersenergie: Leipziger Stadtwerke und Tilia bündeln Know-how

von Leipziger Leben | 14.04.2022

Die Ladestationen für E-Autos hängen bereits an der Wand. Aber der Parkplatz davor ist noch nicht ganz fertig. Denn das neue Quartier „An der Sandgrube“ zwischen Schkeuditz und Lützschena ist in Teilen noch eine Baustelle. 

Josephine Pfitzner, Christoph Schaal und Stephan Klan stehen an dem Ladepunkt und lächeln in die Kamera.

Arbeitsgespräch der Quartiersenergie vor Ort: Josephine Pfitzner, Christoph Schaal und Stephan Klan (von links).

105 Häuser für Familien entstehen hier. Und damit dieser Komplex energetisch nachhaltig wird, denkt man E-Mobilität und Photovoltaik gleich von Anfang an mit. Man – das ist in diesem Fall ein neuer Spezialist in Sachen Energiewende: die Quartiersenergie GmbH. Sie vereinigt die Leipziger Stadtwerke und die Entwicklungsfirma Tilia in einer Kooperation. Christoph Schaal, Bereichsleiter Energielösungen bei den Stadtwerken, ist einer der Geschäftsführer der neuen Firma. Jetzt steht er auf der Quartiers-Baustelle des Bauträgers Bonava, genauer gesagt auf der Straße An der Landesgrenze, und schaut auf die neuen Häuser. „Weil die Energiewende lokal stattfindet, benötigen Akteure wie Gemeinden oder Gebietsentwickler einen Kümmerer. Einen, der vor Ort Projekte plant und umsetzt. Das macht Quartiersenergie“, so Schaal. „Tilia hilft den Bauträgern und Kommunen, die ja ihre Klimaziele erreichen wollen, dabei als erfahrene Beratungs- und Entwicklungsfirma. Und die Stadtwerke bringen ihr technisches Know-how für umweltfreundliche Energielösungen ein.“

Ein Ladepunkt für E-Mobilität - installiert an einer Hauswand.

Eine der Ladestationen.

Das Wohngebiet am östlichen Rand von Schkeuditz ist eines der ersten Quartiersenergie-Projekte. „Wer demnächst hier wohnt, der findet an der Heizzentrale des Areals, einem kleinen Blockheizkraftwerk, von Beginn an Ladesäulen für sein E-Auto. Auch direkt am eigenen Haus kann er sich einen E-Ladepunkt installieren lassen“, sagt Stephan Klan, Vertriebsleiter der Stadtwerke. „Auf dem Dach des kleinen Quartiers-BHKW entsteht zudem eine Photovoltaik-Anlage, deren nachhaltige Energie ins Netz eingespeist wird. In einem zweiten Schritt gehen wir auf die Hauseigentümer zu. Wer PV auch aufs eigene Dach haben möchte, der bekommt das von uns.“ Denn bei PV-Technik haben die Stadtwerke jede Menge Erfahrung.

Ein Ladepunkt für E-Mobilität - installiert an einer Hauswand.

Ladepunkt der Quartiersenergie: E-Mobilität wird bei der Entwicklung in Schkeuditz von Anfang an mitgedacht.

Die Wärmewende vor Ort bestehe auch in einem eigenen, dezentralen Nahwärme-Netz, inklusive Pufferspeicher, ergänzt Josephine Fitzner, Projektleiterin bei Tilia. „Ende des Jahres soll alles hier komplett in Betrieb sein“, sagt sie. „Viele Häuser sind jetzt schon verkauft.“

Und das nächste Projekt der Quartiersenergie?

„Das realisieren wir in der alten Puppenfabrik Nossen“, antwortet Fitzner. „Dort errichten wir ein autarkes Netz für Wärme und Strom. Damit kann auch Mieterstrom vor Ort angeboten werden“, ergänzt Klan. Baustart sei noch in diesem Jahr. Im Leipziger Südraum entwickele die Quartiersenergie zudem eine Feriendorfsiedlung mit Geothermie. Die Wärme stammt aus einem nahegelegen See. „Wir haben viel vor, denken voraus und bleiben nicht stehen“, sagt Schaal. „Und wir freuen uns auf jeden Partner, dem wir bei seinem Vorhaben helfen können.“

Mehr Infos, Hintergründe und Kontakte finden Interessierte hier.

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