Grundsteinlegung fürs HKW Leipzig Süd

von Peter Krutsch | 09.12.2020

Die Leipziger Stadtwerke haben einen wichtigen Meilenstein im Rahmen ihres Zukunftskonzepts Fernwärme erreicht: Für das neue Heizkraftwerk an der Bornaischen Straße (HKW Leipzig Süd) wurde nun der Grundstein gelegt – aufgrund der Corona-Hygienevorschriften allerdings leider nur im kleinen Kreis.

„Mit dem Neubau des HKW Leipzig Süd sichern die Leipziger Stadtwerke die Energieversorgung und liefern zugleich einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele unserer Stadt“, sagt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Gruppe. „Das neue HKW Leipzig Süd soll Ende 2022 am Netz sein.“

Meilenstein für Zukunftskonzept Fernwärme erreicht

Thomas Brandenburg, Maik Piehler, Karsten Rogall und Burkhard Jung stehen auf der HKW Süd Baustelle und schauen in die Kamera.

Grundsteinlegung fürs HKW Leipzig Süd: Thomas Brandenburg, Maik Piehler, Karsten Rogall und Burkhard Jung (von links).

Die Stadtwerke investieren im Rahmen ihres Zukunftskonzepts Fernwärme – mit dem Herzstück HKW Leipzig Süd – in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro in den Bau neuer Anlagen, betont Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Langfristiges Ziel ist es, ohne fossile Energieträger auszukommen und trotzdem günstige Energiepreise anbieten zu können.“ Ab Ende 2022 sei das Unternehmen in einem ersten Schritt nicht mehr von der Wärme abhängig, die im Kraftwerk Lippendorf aus Braunkohle erzeugt wird.

„Wir sichern im Rahmen eines Portfolios aus verschiedenen Erzeugungstechnologien selbst unsere Energie-Lieferung ab“, unterstreicht Rogall. „Und wir unterstützen die Klimaziele Leipzigs, weil wir die Energiewende vor Ort mit einem Gaskraftwerk voranbringen, welches die spezifischen CO2-Emissionen im Vergleich zur Lieferung aus Lippendorf signifikant reduzieren wird.“ Auch aus ökonomischer Sicht sei das sinnvoll, „weil wir mit Investitionen in die Fernwärme einen Bereich stärken, der wesentlich für unsere Wirtschaftlichkeit ist“, ergänzt sein Kollege Maik Piehler bei der Grundsteinlegung des HKW Leipzig Süd. „Wohnquartiere, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen vertrauen auf unsere Fernwärme. Unsere Investitionen bewirken, dass unser Einfluss auf den Preis steigt und wir unseren Kunden auch in Zukunft eine sichere und bezahlbare Wärmeversorgung zur Verfügung stellen können.“

Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, ökologische Verträglichkeit

Thomas Brandenburg, Maik Piehler, Karsten Rogall und Burkhard Jung sind in einem Büro und reden miteinander.

Informieren vor Ort: möglich im Energie-Kubus auf dem Stadtwerke-Gelände.

Durch die Investition in umweltfreundliche und innovative Anlagen erzielen die Stadtwerke bessere Wirkungsgrade und weniger CO2-Emissionen. Die neuen Anlagen können deshalb wirtschaftlicher betrieben werden. „Die Errichtung hocheffizienter Kraftwärmekopplungsanlagen wird per Gesetz in Deutschland gefördert“, so Rogall. „So gewährleisten wir, dass das Plus an Klimafreundlichkeit auch positive Auswirkungen auf das Preisniveau der Leipziger Fernwärme hat.“ Ende 2022 sollen auf dem Gelände des HKW Leipzig Süd neben dem Kraftwerksgebäude ein Versorgungsgebäude, eine Pumpenhalle und ein Wärmespeicher stehen. „Das Herzstück der Anlage bilden zwei Gasturbinen mit jeweils 62,5 MW elektrischer Leistung. Der Abgasstrom der Turbinen wird in den nachgeschalteten Heißwassererzeugern genutzt, um jeweils 81,5 MW thermische Leistung für die Wärmeversorgung der Leipziger Bürger bereitzustellen. Die Anlage weist in diesem gekoppelten Kraft-Wärme-Prozess einen Brutto-Gesamtwirkungsgrad von mehr als 93 Prozent auf“, sagt Projektleiter Thomas Brandenburg. „Durch modernste Gasturbinentechnologie und den Einsatz von Katalysatoren werden die Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen weit unter die gesetzlich zulässigen Werte reduziert.“

Teil eines Technologie-Mixes

Im Wärmespeicher wird die im Kraftwerk produzierte, aber nicht sofort im Wärmenetz benötigte thermische Energie gespeichert und bei Bedarf ins Netz eingespeist. Somit können die Stadtwerke jederzeit flexibel reagieren und dadurch die Versorgung der prosperierenden Stadt gewährleisten. Zudem wird in Zukunft auch erneuerbare Wärme aus anderen Anlagen in dem neuen Speicher gesammelt sowie die Wärme-Besicherung der Stadt bei sehr kaltem Wetter über den Speicher gewährleistet. Das HKW Leipzig Süd ist Teil eines Technologie-Mixes, mit dem das Unternehmen auch verstärkt auf erneuerbare Energien (z.B. Solarenergie) setzt. „Weil die Menschen aber auch Wärme brauchen, wenn die Sonne nicht scheint, wird das neue HKW Leipzig Süd das zentrale Element der Leipziger Wärmezukunft bilden. Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und ökologische Verträglichkeit bilden hier das Zieldreieck für unsere Entscheidungen“, betont Brandenburg.

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