HKW Leipzig Süd - Der Wärmespeicher wächst

von Peter Krutsch | 13.09.2021

Auf der Baustelle des HKW Leipzig Süd geht es voran. Nicht nur das Gebäude für die Kraftwerks-Turbinen wächst rasant, sondern auch der benachbarte Wärmespeicher.

Der Wärmespeicher wird gebaut. Ansicht des Wärmespeichers von innen.

Wächst langsam nach oben: Wärmespeicher des HKW Leipzig Süd.

„Der Wärmespeicher wird in einer so genannten Spiralbauweise gebaut. Er dreht sich wie eine Spirale nach oben“, sagt Projektleiter Thomas Brandenburg. Der Deckel wird dann final in ungefähr Zwei-Drittel-Höhe im Speichergebäude sein. Man wird ihn also nach der Fertigstellung des ganzen Gebäudes nie wieder sehen. Ein ähnlicher Deckel wird dann noch einmal ganz oben montiert.“ Die finale Höhe – immerhin 60 Meter – werde im März/April des kommenden Jahres erreicht.

Produziere die Solarthermie-Anlage im Sommer mehr Wärme als gebraucht werde, könne diese in den Wärmespeicher überführt werden, so Brandenburg weiter. Somit müsse die Solarthermie nicht abgeschaltet werden. Im Winter gebe es eine Speicherkapazität von 1.800 Megawattstunden. Der Speicher wird das Gelände des neuen HKW Leipzig Süd weit sichtbar überragen. Er hat ein Fassungsvermögen von 43.000 Kubikmetern Wasser. Aufgrund des großen Gewichts, ist es besonders wichtig, dass er ein sicheres Fundament erhält. Dies ist im Mai 2021 in einem gut vierzehnstündigen Arbeitseinsatz gegossen worden.

Die Grundsteinlegung

Für das neue Heizkraftwerk an der Bornaischen Straße wurde 2020 der Grundstein gelegt. Mit dem Neubau des HKW Leipzig Süd sichern die Leipziger Stadtwerke die Energieversorgung und liefern zugleich einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele unserer Stadt. Es startet mit der Brückentechnologie Gas, ist aber so angelegt, dass es in Zukunft auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden kann.

„Das Signal, dass von der aktuellen Leipziger HKW-Baustelle ausgeht, ist: Wir übernehmen aktiv Verantwortung für den Strukturwandel und halten ein hohes Tempo“, sagte Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Sämtliche Experten sprechen Wasserstoff in den Sektoren Transport/Logistik, Industrie, Energie und Mobilität hervorragende Qualitäten zu. In der Tat wollen und können wir als Leipziger Gruppe in den Sektoren Mobilität und Energie, also mit den Verkehrsbetrieben und Stadtwerken, wichtige Beiträge liefern – mit nachhaltiger Fernwärme und zukunftsfähigen Mobilitätslösungen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Wir benötigen einen verlässlichen Rahmen, um die H2-Technologie zu entwickeln und am Ende mit verbraucherfreundlichen Preisen zu implementieren. Es braucht deshalb die politische und finanzielle Unterstützung von Europäischer Union, Bund und Land. Wer ehrgeizige Klimaziele setzt, muss auch die Mittel bereitstellen, um sie zu erreichen.“

Die Stadtwerke investieren im Rahmen ihres Zukunftskonzepts Fernwärme – mit dem Herzstück HKW Leipzig Süd – in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro in den Bau neuer Anlagen. Durch die Investition in umweltfreundliche und innovative Anlagen erzielen die Stadtwerke bessere Wirkungsgrade und weniger CO2-Emissionen. Die neuen Anlagen können deshalb wirtschaftlicher betrieben werden.

Das könnte auch interessant sein

nach oben