Leipziger Crowd schafft es: 609.969 Euro für Ukraine-Hilfe

von Simone Liss | 22.06.2022

Leipzig zeigt Herz und hilft. Anders kann das Ergebnis der Crowdfunding-Aktion der Leipziger Gruppe und der Stadt Leipzig zugunsten der Ukraine-Hilfe nicht interpretiert werden.

Das Völkerschlachtdenkmal wird in blau und gelb angestrahlt. Eine Friedenstaube wird darauf projeziert.
Ein Herz in blau und gelb.

3065 Unterstützer haben sich auf www-leipziger-crowd.de gefunden und gemeinsam 609.969 Euro für schutzsuchende Menschen aus dem Kriegsgebiet gesammelt.  Verschiedene Tranchen aus dem Spendentopf wurden bereits an konkret helfende Institutionen ausgezahlt, so zum Beispiel an den Verein Humanitäre Hilfe Leipzig e.V. Er übernimmt Transporte von Hilfslieferungen in die Ukraine. Weitere Empfänger sind unter anderem: Sachspendensammelzentrum am Olympiastützpunkt, Verein Leipzig helps Ukraine e.V., Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk, Die Villa, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. oder Montessori-Schulverein Leipzig e.V. Auch die Arbeit polnischer Vereine, die vor Ort Schutzbedürftige unterstützen, konnten mit Hilfe der Crowdfunding-Aktion finanziell gestärkt werden.

„Jeder gesammelte Euro kommt garantiert bei den Hilfsbedürftigen an"

Die selbst gesteckte Hürde, mindestens eine Spendensumme in Höhe von 609.869 Euro zu sammeln – also 1 Euro pro Leipziger – war sportlich und wurde dennoch übersprungen. „Das ist absoluter Rekord auf der Sammel-Plattform unserer L-Gruppe“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Ich freue mich über das stolze Ergebnis und bedanke mich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern. Leipzig beweist damit einmal mehr: Wir zeigen Haltung und helfen.“

Der Unternehmensverbund aus Leipziger Stadtwerken, Verkehrsbetrieben und Wasserwerken hatte im Rahmen der Leipziger Ukraine-Hilfe seine digitale Plattform zur Verfügung gestellt. Auf www.leipziger-crowd.de leisteten Bürger, Vereine und Unternehmen ihren Beitrag für die Unterstützung von Schutzbedürftigen. „Wir übernehmen dabei alle Gebühren, sodass jeder gesammelte Euro garantiert bei den Hilfsbedürftigen ankommt“, sagt Michael M. Theis, Geschäftsführer der Leipziger Gruppe.

Für die Straßenbahnfahrerin Yuliya Barthel und ihre Familie ein Zeichen der Solidarität

Sieben Personen stehen vor dem Völkerschlachtdenkmal und halten eine ukrainische Flagge.

Yuliya und ihre Familie

Vom Ergebnis der Crowdfunding-Aktion ist auch Yuliya Oleksandrivna Barthel überwältigt. Die junge Frau hat ukrainische Wurzeln und fünf Familienmitglieder aus der Ukraine aufgenommen: ihre Mutter, ihre beiden Cousinen Tanja und Galja sowie deren Kinder Denis (12) und Sofie (14). Jetzt managt Yuliya neben ihrem Job – sie ist Straßenbahnfahrerin bei den Leipziger Verkehrsbetrieben – Behördengänge und Deutsch-Hausaufgaben – kurzum: das Leben und den Alltag von acht Menschen. „Das Ergebnis der Crowdfunding-Aktion ist toll und die Botschaft kommt bei uns und unseren Familien an: Auf die Leipziger ist Verlass! Wir haben es selbst erlebt: Meine Cousinen haben mittlerweile eigene Wohnungen, ihre Kinder gehen zur Schule und lernen Deutsch und die ukrainische Community in Leipzig ist vernetzt und hilft sich gegenseitig – der Mut und der Integrationswillen dieser Menschen ist bewundernswert – wie die Spendensumme. Nur hoffe ich, dass wir alle nicht kriegsmüde werden und der Ausnahmezustand kein Normalzustand wird, der in Gleichgültigkeit mündet. Das wäre fatal.“ Yuliya Barthel hat mittlerweile erneut eine schutzbedürftige Ukrainerin aufgenommen und wird nicht müde, zu helfen. „Ich hoffe, dass die Leipziger auch weiterhin an der Seite der Ukrainer stehen.“

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