Dass die Musiker des Kammerorchesters und Chors Pläne schmieden, Proben und Pendeln können, haben sie zahlreichen Freunden, Förderern und Finanziers zu verdanken. Denn die Junge Kammerphilharmonie Sachsen wollte gerade in dem Jahr durchstarten, in dem die Corona-Pandemie ihren Anfang nahm: 2019. Brahms‘ „Requiem“, das „Weihnachtsoratorium“, „Die verkaufte Braut“ – alle Projekte standen seitdem auf Messers Schneide. Doch Kantert, der Dirigent, und seine Mitstreiter ließen sich nicht beirren und knüpften ein Netzwerk, das bis heute hält. „Wir werden von den Studierendenwerken und –räten Leipzigs und Dresdens sowie von der Stadt Leipzig finanziell unterstützt. Man muss wissen: Der Vorstand des Vereins arbeitet ehrenamtlich, und die Musiker bekommen keine Gage, trotzdem entstehen für Konzerte, an denen so viele Musiker mitwirken, Kosten – zum Beispiel für Saalmieten, Notenmaterial, GEMA-Gebühren, den Transport von Großinstrumenten wie Pauken und Kontrabässen, Fahrten und Marketingmaßnahmen. So kommen schon mal 8.000 bis 15.000 Euro für ein Konzert zusammen. Wie gesagt: ohne Gage. Nur die Solisten, Stimmführer und Konzertmeister bekommen eine kleine Aufwandsentschädigung“, sagt Kantert. Ihm ist jeder Euro willkommen. Deshalb scheut er sich nicht, auch an Crowd-Aktionen teilzunehmen.
Plattform für gemeinnützige Ideen und Projekte
Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform, die vor allem gern von Startups, aber auch anderen Unternehmen, Künstlern und Privatpersonen genutzt wird. Im Mittelpunkt der Finanzierung beziehungsweise des „fundings“ steht die sogenannte Crowd – also eine möglichst große Gruppe von Menschen, die ein Projekt finanziell unterstützt. Darum wird das Crowdfunding im Deutschen hin und wieder auch Schwarmfinanzierung genannt. Crowdfunding funktioniert nach dem „Alles oder nichts“-Prinzip. Das bedeutet: Man erhält die Spenden der Crowd nur, wenn das zuvor festgelegte Fundingziel erreicht wurde.
Im vergangenen Jahr haben Kantert und sein Team 5.500 Euro durch die Leipziger Crowd eingesammelt – eine Crowdfunding-Plattform der Leipziger Gruppe. „Die kommunale Unternehmensfamilie sorgt nicht nur für Energie, Mobilität und Wasser, sondern auch für Möglichkeiten. Mit Hilfe des Crowdfundings möchten wir für Leipzig und die Region noch mehr erreichen. Denn obwohl die Leipziger Gruppe jedes Jahr mehr als 200 Partner in den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und Soziales unterstützt, können nicht alle guten und wichtigen Initiativen gesponsert werden. Mit der Leipziger Crowd bieten wir eine öffentliche Plattform für gemeinnützige Ideen und Projekte, von denen die gesamte Bürgergesellschaft profitiert und deshalb jeden Euro wert sind“, sagt Peter Krutsch, Pressesprecher der Leipziger Gruppe. So konnten bisher 52 Projekte mit insgesamt 454.119 Euro (Stand: 17.01.) gefördert werden. 5410 Unterstützer (Stand: 17.01.) haben dies möglich gemacht.