LVB-Kampagne: Hier fahren echte Leipziger mit
Bei uns sind alle an Bord – das zeigt auch die aktuelle LVB-Kampagne. In unseren Straßenbahnen und Bussen bringen wir jeden Tag ein buntes Abbild der Leipziger Gesellschaft von A nach B: die Oma, die ihren Enkel besuchen will; Studierende, die zur Vorlesung müssen; das Pärchen, das die Stadt erkundet; die Partytruppe auf dem Weg in den nächsten Club und der Biker, der seine neue Flamme überraschen will. Jeder unserer Fahrgäste hat sein individuelles Ziel, jeder ist anders, jeder kommt aus einem anderen Milieu. Für diese Vielfalt lieben wir unser Zuhause.

Dieses Gefühl ist es, das wir mit der LVB-Kampagne „Lass dich nicht aufhalten“ vermitteln wollen. Leipzig ist bunt und abwechslungsreich und unsere Fahrgäste sind es auch. Die Models auf unseren Plakaten tragen keine Kostüme, sie spielen keine Rolle, sondern zeigen sich so, wie sie auch privat unterwegs sind. Egal ob jung oder alt, dick, dünn, groß oder klein, egal welches Geschlecht, welche Herkunft, welche Religion, welche sexuelle Orientierung – wir sind alle Leipzigerinnen und Leipziger.
Leipziger sind Gesicht der LVB-Kampagne
„Wir sind Freundinnen seit der Grundschule, machen oft zusammen Party und fahren dann mit der Straßenbahn. Bei unserem Motiv ist nichts gespielt“, erklärt Alicja Bialas, die als Leipzigerin Gesicht der aktuellen LVB-Kampagne ist.

Wir stehen für Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz. Und genau das und nichts anderes soll die Kampagne zeigen. Wir sind stolz auf die Diversität dieser Stadt, die sich jeden Tag auch in unseren Straßenbahnen und Bussen zeigt. „Mir gefällt der tolerante und offene Charme der Kampagne. Dass es einfach egal ist, ob nun Mann und Frau oder Mann und Mann als Paar auf einem Plakat zu sehen sind. Der Kontakt zu den LVB entstand über Freunde in Leipzig. Beim Shooting habe ich mich sehr wohl gefühlt. Wir waren ganz wir selbst“, so Christian Kress. Der Leipziger ist ebenfalls Teil der Einführungskampagne.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich nicht immer jeder mit jedem Model identifizieren kann. Diskussionen über Motive wird es immer wieder geben. Das ist auch so gewollt, denn die Kampagne ist ein Spiegelbild des echten Lebens.
Diskussion um Plakat-Motiv
Ein Motiv sorgte zuletzt für eine Debatte um das Symbol von Thorshammer, das eines unserer Models aus der Heavy-Metal-Szene als Kettenanhänger um den Hals trägt. Aufgrund kritischer Hinweise haben wir dazu Expertenmeinungen eingeholt. Professor Dr. Oliver Decker, Direktor des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus und Demokratieforschung an der Universität Leipzig, bestätigt, dass dieses Symbol in der Heavy-Metal-Szene, Neuheidnischen und Gothic-Szene weit verbreitet ist, es unter anderem aber auch von rechten Gruppierungen und Anhängern von Verschwörungsmythen getragen wird.

Unser Model, Dirk Uelpenich, distanziert sich jedoch klar von solchen Kreisen: „Ich trage Thorshammer als Schmuckstück in Anlehnung an die Wikinger, die dieses Symbol bereits im Vormittelalter nutzten und deren Kultur mich fasziniert. Thorshammer ist für mich keineswegs Ausdruck eines rechten Gedankenguts, welches ich konsequent ablehne.“
Aus rechtlicher Sicht ist das Symbol unbedenklich, erklärt Prof. Dr. Jochen Rozek vom Lehrstuhl Staats- und Verwaltungsrecht, Verfassungsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Universität Leipzig: „Das Symbol ist weder verboten, noch verfassungswidrig, noch strafbar. Thorshammer wird in der Regel als Schmuckstück getragen und findet unter Heavy-Metal-Fans und in der Gothic-Szene eine weite Verbreitung. Bei den Besuchern des Leipziger Wave-Gotik-Treffens zum Beispiel ist es häufig zu sehen.“
Dennoch wollen wir uns keinesfalls politisch instrumentalisieren lassen und distanzieren uns ausdrücklich von rechtem Gedankengut. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das Motiv zu retuschieren und künftig nur noch ohne das umstrittene Symbol zu zeigen.
Wir-Gefühl fördern
Die breit angelegte Auswahl von verschiedensten Menschen aus unterschiedlichen Milieus in unserer Kampagne stellt auch den Aspekt der menschlichen Begegnungen im öffentlichen Nahverkehr bei dem Erreichen individueller Ziele dar. Gerade in Zeiten von schwindenden sozialen Kontakten und sinkender zwischenmenschlicher Kommunikation, möchten wir ein WIR-Gefühl bei den Leipzigerinnen und Leipzigern fördern. Wir wollen keine professionellen Models, sondern echte Leipzigerinnen und Leipziger zeigen, wie sie sind – authentisch, mit Ecken und Kanten, eben bunt wie unsere Stadt.
Auf der Suche nach unseren neuen „Lass dich nicht aufhalten“-Kampagnenmotiven für 2021 haben wir nach Leipzigerinnen und Leipzigern gesucht, die eine Geschichte zu erzählen haben. Viele sind unserem Aufruf gefolgt und haben ihre ehrgeizigen und motivierenden Storys über ihre persönlichen Ziele eingereicht. Nicht das Äußere zählt, sondern der Mensch dahinter.
Egal, wer du bist, wovon du träumst und wo du hinwillst: Wir helfen dir, dein Ziel zu erreichen. Lass dich nicht aufhalten.
Bereits in einer vergangenen Ausgabe unseres Bürgermagazins „Leipziger Leben“ haben wir uns unter dem Motto „Wir treiben´s bunt mit dem Thema Leipziger Vielfalt beschäftigt – mehr dazu lesen Sie hier.