Energiewende in Sachsen: Solarpark Priestewitz ist am Netz

von Simone Liss | 21.03.2023

Im Landkreis Meißen geht die Energiewende voran: Der Anbieter von Energiespeicherlösungen INTILION, der unabhängige Stromerzeuger Qair und die Leipziger Stadtwerke haben in Priestewitz ein Solar-Speicher-Kraftwerk feierlich in Betrieb genommen.

Solarpark Priestewitz aus der Vogelperspektive

Herzstück der Anlage ist der Großspeicher INTILION | scalecube, der die Energie des 13,5-MWp-Solarparks zwischenspeichert. Die Hybridanlage ist das erste Projekt der Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur, das in Sachsen ans Stromnetz geht. Bei dem Event betonten Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und die Bürgermeisterin von Priestewitz, Manuela Gajewi, wie wichtig das grüne Kraftwerk für Sachsen und die Gemeinde ist.

Sichere, klimaneutrale Stromversorgung

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Bürgermeisterin Manuela Gajewi, Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke und Projektleiter Marcel Werner

Ministerpräsident Michael Kretschmer (l.), Bürgermeisterin Manuela Gajewi (Mitte) und Weitere.

„Sachsen ist ein technologieoffenes, innovatives Land – das sehen wir unter anderem im Landkreis Meißen. Hier im Freistaat haben wir große Teile der Batterie-Wertschöpfungskette: Spitzenforschung, Zulieferer und Hersteller, auf dessen Kompetenz wir bauen können. Das stimmt optimistisch. Denn Großspeicher wie der des Unternehmens INTILION in Priestewitz sind noch selten in Sachsen und wir werden viel mehr brauchen, damit die Energiewende gelingt. Projekte wie dieser neue Energie-Großspeicher und Solarpark leisten einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Stromversorgung, die wir auch im Wandel hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung gewährleisten müssen. Gleichzeitig entwickelt sich Sachsen als Energie- und Industrieland damit ein sehr großes Stück weiter“, sagte Michael Kretschmer.

Bürgermeisterin Manuela Gajewi ergänzte: „Der Neubau von Photovoltaikanlagen und Windkraft sollte nicht das einzige Ziel zum Ausbau der erneuerbaren Energie sein: effizientere Anlagen, der Ausbau des Verteilnetzes und die Entwicklung effizienter Energiespeicherlösungen müssen Schwerpunkt sein. Denn was nützt grün erzeugte Energie, wenn sie nicht an dem Ort und zu der Zeit ankommt, wo und wann sie benötigt wird. Wir freuen uns daher, dass in unserer Gemeinde Priestewitz die Verknüpfung grüner Energie mit innovativer Speichertechnik zum Einsatz kommt.“

System spart 9.500 Tonnen Kohlendioxid

Solarpark Priestewitz aus der Vogelperspektive mit Energiespeicher

Der Energiespeicher hat eine Kapazität von 3,7 Megawattstunden und ist in einem wetterfesten 40-Fuß-Container untergebracht.

Rund 36.000 Solarmodule erzeugen künftig jedes Jahr 14 Millionen Kilowattstunden Energie, was für die Versorgung von 4.000 Haushalten reicht. Dabei spart das System jedes Jahr 9.500 Tonnen Kohlendioxid ein. Die Energiespeicherlösung von INTILION mit einer Kapazität von 3,7 Megawattstunden speichert die Solarenergie zwischen und gibt diese bei Strombedarf in das öffentliche Stromnetz ab. „Unser Stromspeicher trägt so zur Stabilität des Stromnetzes bei und macht den klimafreundlichen Strom auch bei geringer oder keiner Sonneneinstrahlung nutzbar – beispielsweise nachts oder in den Abendstunden. Dadurch bringen wir die Energiewende voran“, erklärte Dr. André Haubrock, CEO der INTILION AG.

Der unabhängige Stromerzeuger Qair hat den Hybridbetrieb bei der Planung und Entwicklung vorangetrieben. „Wir freuen uns, mit INTILION einen kompetenten Partner mit großem Know-how an unserer Seite zu haben, der die Anforderungen an Innovationsausschreibungen zu 100 Prozent erfüllt“, ergänzte Frank Polhaus, Leiter PV bei der Qair Deutschland GmbH. Mit der Ausschreibung fördert die Bundesnetzagentur Kombinationen aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen und Speichern, die über denselben Netzverknüpfungspunkt Energie einspeisen.

Breite Zustimmung aus der Gemeinde

„Wir Leipziger Stadtwerke verstehen uns auch als Impulsgeber für erneuerbare Energien in unserer Region. Dieses Projekt wurde in Sachsen als erstes im Rahmen der Innovationsausschreibung realisiert und ist für Sachsen daher sehr bedeutend“, sagte Marcel Werner, Projektleiter bei den Leipziger Stadtwerken. Die Projektfinanzierung steht dabei auf drei Säulen und setzt nicht nur auf die klassische Direktvermarktung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Mit dem Förderpartner Umweltbank wurde ein Vertrag für eine förderfreie Grünstromkaufvereinbarung mit fixierter Laufzeit und festem Preis abgeschlossen.

„Die Kommune steht voll hinter unserem Projekt. Das zeigt die breite Zustimmung der Gemeindevertreter und auch die attraktive finanzielle Beteiligung durch die Projektgesellschaft“, so Werner. Zusätzlich zur Energieerzeugung wird die Fläche künftig auch landwirtschaftlich durch Schafbeweidung genutzt. Zur Artenvielfalt tragen außerdem eine Blühwiese und drei Eidechsenhotels auf dem Gelände bei.

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