Ukraine-Hilfe: Erste Schecks übergeben und 333.333-Euro-Marke geknackt

von Simone Liss | 28.03.2022

Mehr als die Hälfte ist geschafft! Weil die Unterstützung der Leipziger für die Ukraine-Hilfe-Aktion per Crowdfunding-Plattform der Leipziger Gruppe weiterhin ungebrochen ist, wurde nun die Marke von 333.333 Euro deutlich geknackt.

Karsten Günther, Katharina Baum, Lydia Maul und Peter Krutsch halten SPendenschecks in den Händen und lächeln.

Spendenübergabe vor Ort: Karsten Günther, Katharina Baum, Lydia Maul und Peter Krutsch (von links).

Mehr als 2600 Unterstützer – Bürger, Unternehmen und Vereine – trugen zu diesem Zwischenergebnis bei. Ziel ist es, eine Spendensumme in Höhe von gut 600.000 Euro zu sammeln – also symbolisch 1 Euro pro Leipziger. Die ersten 100.000 Euro werden nun ausgezahlt: 50.000 Euro gehen an den Verein Humanitäre Hilfe Leipzig e.V. und 50.000 Euro an das Sachspendensammelzentrum am Olympiastützpunkt.

Dort übergab Peter Krutsch, Sprecher der Leipziger Gruppe, jetzt beide Spendenschecks an die zwei Leipziger Umsetzungs-Teams der Ukraine-Hilfe. „Ganz Leipzig hilft und wir sind dabei ein aktiver Teil", sagte Krutsch. „Wir engagieren uns gemeinsam mit der Stadt Leipzig und vielen Partnern bei der Hilfe von Schutzbedürftigen. Wir sind dankbar für die viele Spenden, die bereits auf unserer Crowdfunding-Plattform eingegangen sind.“

Mehrere Tafeln mit Bedarfslisten für Hilfsgüter.

Bedarfslisten auf dem Gelände zeigen, was aktuell gebraucht wird.

Die Aktion und das Geld stoßen auf offene Arme und Herzen. „Wir freuen uns über die Unterstützung unserer Ukraine-Hilfe. Sie wird dringend benötigt, um dringend benötigte Güter zu erwerben“, so Karsten Günther, der den Spendenscheck für das Sachspendensammelzentrum am Olympiastützpunkt entgegennahm.  „Von dieser Sammelstelle aus werden Sachspenden, wie beispielsweise Hygieneartikel, Reisewaschmittel, Handtücher, Bademäntel, Unterwäsche, Socken, Schreib- und Spielsachen an die Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünfte innerhalb von Leipzig ausgeliefert“, ergänzt Katharina Baum, Prokuristin der Olympiasport Leipzig GmbH. Initiiert wurde das Zentrum vom SC DHfK Handball und der Sportstadt Leipzig.

„Wir können das Geld wirklich sehr gut gebrauchen. und bedanken uns bei allen Spendern“, sagt Lydia Maul, Kassiererin des  Vereins Humanitäre Hilfe Leipzig e.V. Er übernimmt die Transporte der dringendsten Hilfslieferungen in alle Teile der Ukraine unter Nutzung der Route Leipzig-Krakau. Der Verein betreibt ehrenamtlich mehrere Logistikzentren bei Lemberg und anderen Orten in der Ukraine. Er arbeitet gänzlich spendenbasiert.

Leipziger Crowd vereint Zivilgesellschaft und Unternehmen

Der Unternehmensverbund aus Leipziger Stadtwerken, Verkehrsbetrieben und Wasserwerken stellt für die Crowd-Sammel-Aktion im Rahmen der Leipziger Ukraine-Hilfe seine Crowdfunding-Plattform zur Verfügung. Auf www.leipziger-crowd.de/ukraine-hilfe kann jeder einen Beitrag für die Unterstützung von Schutzbedürftigen leisten. Die Leipziger Gruppe übernimmt alle Gebühren. Jeder auf der Crowd gesammelte Euro kommt garantiert bei den Hilfsbedürftigen an. Ein Entscheidungsgremium der Stadt Leipzig, gemeinsam mit Hilfsvereinen, die am besten wissen, welche Bedarfe es gibt, entscheidet über die Verteilung der Spenden.

Notstromaggregate für Wasserwerke in Lemberg und Verbandsmaterial für Kliniken

Einige Hilfsgüter werden in einen LKW verladen.

Ein Lkw wird am Sammelzentrum Leipzig Nord mit Hilfsgütern für die Ukraine beladen.

Inzwischen verlassen regelmäßig 40-Tonner auch das Sammelzentrum Leipzig Nord. „Zuletzt ist am 25. März ein Lkw mit zwei Notstromaggregaten für die Wasserwerke in Lemberg sowie Verbandsmaterial und medizinische Geräte für Kliniken in Lemberg und Kiew Richtung Ukraine gestartet“, sagt Stadtwerke-Manager André Kießling, der das Drehkreuz für institutionelle Hilfsgüter organisiert. Von der Kabelhalle der Leipziger Stadtwerke in der Roscherstraße – hier werden unter anderem Lebensmittel, Wasserkanister und medizinisches Equipment umgeschlagen – starten jede Woche zwei bis drei Hilfstransporte Richtung Krakau und Lemberg. Möglich machen dies viele freiwillige Helfer der Leipziger Gruppe, die neben ihrer Arbeit das Drehkreuz im Norden der Stadt am Laufen halten.

Ein LKW, der mit Hilfsgütern beladen wird.

Der Lkw bei seiner Abfahrt Richtung Krakau.

Ein Engagement, das die Straßenbahnfahrerin Yuliya Oleksandrivna Barthel besonders schätzt. Die junge Frau hat ukrainische Wurzeln und beherbergt gerade ihre Cousine und ihre Familie, die in Leipzig Schutz gesucht hat. Yuliya Oleksandrivna Barthel appelliert angesichts der dramatischen Nachrichten aus der Ukraine an die Grundwerte der Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft und bittet alle Leipziger darum, schutzbedürftigen Menschen aus der Ukraine zu helfen. „Ich bin sehr beunruhigt über die Nachrichten, die mich und meine Familie aus der Ukraine erreichen. Doch der erste Schock ist dem Gefühl gewichen, etwas unternehmen zu wollen. Helfen hilft gegen Hilflosigkeit.“

Hier können Sie private Sachspenden abgeben: Olympiastützpunkt, Mo-Fr 12.30 bis 19 Uhr, Sa 9 bis 15.30 oder Kohlrabizirkus, An den Tierkliniken 42, täglich von 7 bis 17 Uhr (Halle S 3/Südhalle)

Das Sammelzentrum Leipzig Nord ist Anlaufpunkt für Unternehmen und Institutionen, die große Mengen Sachspenden haben. Telefonisch erreichbar ist das Sammelzentrum Leipzig Nord unter 0341 121 8030 (wochentags von 8 bis 16 Uhr) sowie per Mail unter Sammelzentrum.Leipzig.Nord.Stadtwerke@L.de. Das Verbindungsbüro befindet sich in einem Bauwagen direkt vor Ort am Standort und ist auch Ansprechpartner für alle Zulieferer und die Logistik ins Krisengebiet.

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