Otto Runki war der Sohn eines Bauarbeiters und beherrschte selbst das Bauhandwerk. Wo heute in Leipzig an den Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus erinnert wird – zwischen Eisenbahnstraße und Rabet – haben die Bauarbeiten für die modernste Sportschwimmhalle der Stadt begonnen. Runki hätte das sicher gefallen: Er setzte sich sein Leben lang für eine Verbesserung der Lebenslage der Leipziger ein. Schwimmen lernen, trainieren, planschen – an der Eisenbahnstraße entsteht in den kommenden zweieinhalb Jahren nicht nur ein zukunftsweisendes Bad, sondern auch ein „Meer an Möglichkeiten“.

„Wir gehen extrem motiviert in dieses Projekt und sehen nun den ersten konkreten Bauschritten entgegen. Aktuell richten wir die Baufläche ein, ab März starten die Erdarbeiten und die Baugrube wird für das Fundament ausgehoben“, sagt der Geschäftsführer der Leipziger Sportbäder, Martin Gräfe.

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Die Fertigstellung für den Bau ist voraussichtlich im Herbst 2024. Gut 13 Millionen Euro planen die Sportbäder nach derzeitigem Stand für die Schwimmhalle, wobei die Stadt Leipzig ihrerseits aufgrund fehlender Fördergelder davon knapp 6,2 Millionen Euro beigesteuert hat. „Der Bau dieser Schwimmhalle ist uns als Stadt enorm wichtig, weshalb wir die Sportbäder in dieser Größenordnung unterstützen. Wir haben in Leipzig eine sehr große Nachfrage nach Wasserflächen, die wir damit entspannen. Außerdem wird es die weitere Entwicklung in Leipzig Neustadt-Neuschönefeld weiter positiv unterstützen“, sagt der Bürgermeister und Beigeordnete für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport sowie Aufsichtsratsvorsitzende der Leipziger Sportbäder, Heiko Rosenthal.

Moderner Schwimmkomplex

Mit der neuen Sportschwimmhalle tragen die Sportbäder der großen Nachfrage nach Wasserflächen in Leipzig Rechnung. Künftig finden dort Leistungssportler und Freizeitschwimmer, Wasserenthusiasten und Familien ein neues Zuhause für verschiedene sportliche Aktivitäten. In der Schwimmhalle geplant sind ein 25-Meter-Schwimmbecken mit sechs Bahnen, ein Lehrschwimmbecken mit 1,35 Metern Maximaltiefe für Kurse, ein Kinderplanschbecken sowie moderne Umkleide- und Sanitäranlagen. „Wir halten aber nicht nur Trainingsflächen für den Vereinssport bereit, wir bieten auch Raum für Begegnungen, Besprechungen, Weiterbildungen“, sagt Gräfe.

Neue Maßstäbe bei Energieeffizienz und Wassernutzung

Die neue Sportschwimmhalle auf dem Otto-Runki-Platz in der Innenansicht. Foto: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Die neue Sportschwimmhalle auf dem Otto-Runki-Platz in der Innenansicht. Foto: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Neben der gestalterischen und technischen Finesse durch das im Architekturwettbewerb siegreiche Architekturbüro gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner setzt der Bau auch in Sachen Energieeffizienz und bei der nachhaltigen Wassernutzung Maßstäbe. Verbaut werden langlebige und beständige Materialien, effiziente Fertigteile sowie eine ressourcenschonende Haustechnik und Wasseraufbereitung. Integriert werden zudem Anlagen für Solarthermie und Photovoltaik sowie ein Gründach als Speicher für Regen und als Lebensraum für Insekten. „Wir setzen damit nicht nur baulich Maßstäbe, sondern zielen auch auf einen bestmöglichen Betrieb der Schwimmhalle ab. Zudem leisten wir mit unseren nachhaltigen Ansätzen einen wichtigen Beitrag zu einem guten Stadtklima und einer wassersensiblen Quartiersentwicklung“, betont Gräfe.

Namens-Suche via Bürger-Voting

Aktuelle Informationen bündeln die Sportbäder im Internet auf der Projektseite unter www.L.de/meer-an-möglichkeiten. Interessierte können sich dort auch für einen Newsletter anmelden, der künftig regelmäßig über das aktuelle Baugeschehen informiert. Im Rahmen eines Bürger-Votings im Bauverlauf soll auch der eigentliche Name für die Schwimmhalle gesucht werden. Die Sportbäder informieren rechtzeitig über die Namensabstimmung.