38.000 Kilometer für einen guten Zweck: Was Busfahrer Thomas Breiting im LVB-Busshuttle erlebte

von Simone Liss | 01.10.2021

Diese Bilanz kann sich sehen lassen: 65.000 Fahrgäste haben von Februar bis September das Busshuttle der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) zum Impfzentrum genutzt. Für die Stadt Leipzig, die LVB, das DRK und alle beteiligten Busfahrer ein Einsatz, der sich gelohnt hat. Denn diese Fahrten ermöglichten tausende Corona-Schutzimpfungen.

Thomas Breiting guckt in die Kamera.

Busfahrer Thomas Breiting steuerte das LVB-Shuttle.

Die vergangenen Monate waren für Thomas Breiting ganz besonders. Statt mit seinen Urlaubsgästen in ferne Länder zu touren, ist der Busfahrer Tag für Tag in Leipzig von der Haltestelle Messegelände bis zum Impfzentrum gependelt. Von der Merkurpromenade bis zur Halle 5 und wieder zurück. Rund um die Uhr. „Eintönig war das nie. Ich bin mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen und habe viel Dankbarkeit erfahren. Viele ältere Leute, aber auch junge Familien mit Kindern waren froh, dass sie direkt vor die Tür des Impfzentrums gefahren worden sind und nicht lange suchen mussten“, sagt Thomas Breiting, der seit 37 Jahren Berufskraftfahrer und seit elf Jahren für Geißler Reisen tätig ist.

LVB-Busshuttle: 38.000 Kilometer für einen guten Zweck

Das Eilenburger Omnibusunternehmen bietet als Mitglied des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes verschiedene Linienverkehre an und ist Partner der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Geschäftsführer Nico Geißler hat viele seiner Busfahrer für den Shuttle-Service zum Impfzentrum eingesetzt – darunter Thomas Breiting. Der 63-Jährige und seine Kollegen waren froh ob des LVB-Angebots und der Möglichkeit, die die Stadt Leipzig allen Impfwilligen geboten hat: „Auch für uns Busfahrer war und ist es wichtig, gesund durch die Pandemie zu kommen, um die Mobilität aller Bürger zu ermöglichen. Wir leben alle von- und miteinander und sollten solidarisch sein, wenn es um die Gesundheit aller geht.“

Sven Kästner organisiert für die LVB den sogenannten Gelegenheitsverkehr. Ob Think-Festival, Marathon, große Publikumsmessen wie die Buchmesse oder die Haus-Garten-Freizeit – immer dann, wenn flexible Beförderungsangebote gefragt sind, kommt der Fachmann für Subvergaben ins Spiel. „Die Leipziger Verkehrsbetriebe sind nicht eingleisig unterwegs und können auch auf Ausnahmesituationen wie zuletzt die logistische Organisation der Impfkampagne schnell und pragmatisch reagieren“, sagt Sven Kästner. Der Erfolg gibt ihm Recht. Rund 65.000 Fahrgäste haben von Februar bis Ende September 2021 der LVB-Shuttlebus zum Impfzentrum genutzt. Insgesamt war das Busshuttle mehr als 2.560 Stunden im Einsatz, ist für die Impf-Aktion rund 38.000 Kilometer gefahren und hat so mehr als 25.000 Hin- und Rückfahrten zurückgelegt. „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Shuttle-Service die Impfkampagne des Freistaats und der Stadt Leipzig unterstützen und zum Gesundheitsschutz aller Bürger beitragen konnten“, sagt Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Busshuttle-Fahrer Thomas Breiting appelliert an Impfverweigerer

Der Busshuttle von Vorne.

Das LVB-Busshuttle im Einsatz.

Busfahrer Thomas Breiting hat sich bereits im März 2021 gegen Corona impfen lassen. „Meine Frau ist Risikopatientin. Sie ist in Remission und darauf angewiesen, dass die Menschen in ihrem Umfeld Rücksicht nehmen“, sagt Thomas Breiting, der kein Verständnis für Corona-Leugner und Impfverweigerer hat: „Wir haben Dank Impfungen in den vergangenen Jahrzehnten so viele Krankheiten besiegt und auch jetzt mit der Corona-Schutzimpfung eine echte Chance, dieses Virus in den Griff zu bekommen. Umso unbegreiflicher ist es für mich, dass es immer noch viele Menschen gibt, die diese Chance nicht nutzen. Umso mehr freut mich aber auch, dass wir – meine Kollegen und ich – so vielen Menschen geholfen haben, zu einer Corona-Schutzimpfung zu kommen.“

Mobile Impfteams übernehmen nun die Corona-Schutzimpfung

Gemäß dem Beschluss des Freistaates Sachsen haben Ende September alle 13 Impfzentren in Sachsen ihren Betrieb eingestellt. So auch das Impfzentrum auf der Neuen Messe, das am 30. September letztmalig geöffnet war. Mit der Schließung des Impfzentrums endete auch die Arbeit für Thomas Breiting und seine Kollegen. Würde er sich wieder für den guten Zweck ans Steuer setzen? „Immer wieder gern! Für die Gesundheit ist mir kein Weg zu weit.“

Nach der Schließung der Impfzentren sind weiterhin 30 mobile Teams in Sachsen im Einsatz – darunter vier in Leipzig. Auf der Seite www.leipzig.de/corona-impfung sind ab sofort Termine für die mobilen Impfangebote in den Stadtteilen zu finden. Dort kann man sich sozusagen im Vorbeigehen, ohne Terminvereinbarung immunisieren lassen. Für Berufstätige besonders interessant: In der Stadtbibliothek (Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11) und in der „Völkerfreundschaft“ in Grünau (Stuttgarter Allee 9) kann man sich ab dem 2. Oktober 2021 auch Samstags eine Spritze abholen. Ab dem 9. Oktober 2021 auch beim Pflegenetzwerk in Volkmarsdorf (Dornbergerstraße 2) in der Nähe des Rabet. Auf dem klassischen Weg mit einer vorherigen Terminbuchung in Arztpraxen, Medizinischen Versorgungszentren und Krankenhäusern sowie bei Betriebsärzten ist eine Impfung natürlich auch möglich.

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