Dass unser Wasser nach Gebrauch ins Klärwerk fließt, ist für uns selbstverständlich. Dass von dort nur gereinigtes Wasser wieder in die Flüsse und damit den natürlichen Wasserkreislauf gelangt, erst recht. Aber: Wie wird das eigentlich gemacht? Wie viele – und welche? – „Waschgänge“ braucht unser Wasser, bis es wieder sauber ist? Höchste Zeit für ein bisschen „Aufklärung“!

Tag der offenen Tür der Kläranlagen

Luftbild der Kläranlage Markranstädt
Luftbild der Kläranlage Markranstädt

Die gibt es jetzt ganz in der Nähe – nämlich in zwei Kläranlagen der Leipziger Wasserwerke. Wer sie schon immer mal besuchen wollte, hat im September 2022 gleich doppeltes Besichtigungsglück: Den Anfang macht die Kläranlage Markranstädt, ihres Zeichens eine der modernsten in Deutschland. Hier dürfen die Besucher am Samstag, 3. September zwischen 10 bis 15:30 Uhr das Gelände erkunden. Und am 10. September steht dann die Kläranlage Wiedemar zur Besichtigung offen.

Sie wollen eine oder beide Kläranlagen besuchen? Dann dürfen Sie sich auf reichlich fließende Infos freuen – von den verschiedenen Aufbereitungsstufen bis zu den einzelnen Filtrationsprozessen. Im Rahmen von Führungen beantworten die Abwasserexperten der Wasserwerke zudem alle Fragen, die sich rund ums Abflussrohr auftun.

Melden Sie sich hier für die Besichtigung inklusive einer der Führungen in der Kläranlage in Markranstädt und in der Kläranlage in Wiedemar an und blicken Sie mit uns hinter die Kulissen der Kläranlagen.

Kläranlagen warten mit interessanten Infos auf Sie

Dabei gibt es überraschende Fakten zu entdecken: Wussten Sie etwa, dass sich Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier gar nicht im Wasser auflösen? Stattdessen verdichten sie sich zu Klumpen, die dann regelmäßig die Pumpen im Klärwerk verstopfen – daher bitte anderweitig, sprich: über den Hausmüll entsorgen.

Nützliche Informationen gibt es aber auch zu anderen Themen rund ums Abwasser: So erhalten Sie beispielsweise Tipps zum Umgang mit Reinigungsmitteln oder erfahren, wie man Altmedikamente, Essensreste oder Hygieneprodukte richtig entsorgt.

Schmutziger Fun-Fact: Hätten Sie gewusst, dass die Anfänge der Abwasserentsorgung in unserer Region auf das 13. Jahrhundert zurückgehen? Als damals Leipzigs Straßen gepflastert wurden, hob man dafür allerdings lediglich in der Straßenmitte offene Gräben aus, die Regenwasser, Abfälle und eben auch das Schmutzwasser aus den Haushalten aufnahmen. Ein Paradies für Ungeziefer und Krankheitserreger, das besonders im Sommer buchstäblich zum Himmel stank.

Spaghettifilter in der Kläranlage Markranstädt
Spaghettifilter in der Kläranlage Markranstädt

Gut, dass wir da heute weiter sind – die moderne Kanalisations- und Abwassertechnologie ist alles andere als eine schmutzige Sache. Überzeugen Sie sich selbst – besuchen Sie die Leipziger Kläranlagen und blicken Sie hinter die Kulissen. Auf einer der Anlagen erfahren Sie übrigens, was Spaghetti mit der Abwasserreinigung zu tun haben.

Hier gehts es zur Anmeldung in Markranstädt und hier in Wiedemar.

Sie wollen nicht bis September warten? Dann tauchen Sie einfach schon jetzt in unsere virtuellen Wasserwelten ein! Erleben Sie dort am Beispiel unseres Wasserwerks Canitz, wie Trinkwasser aufbereitet wird. Und mit dem Klärwerk Rosenthal stellen wir Ihnen eine weitere unserer „Wasserwaschanlagen“ hier in Leipzig vor.

So hat man es früher gemacht – Abwasserbehandlung, historisch gesehen:

Kanalarbeiter um 1946/47
Kanalarbeiter um 1946/47

Vor circa 4.600 Jahren existierten im heutigen Pakistan bereits funktionsfähige Kanalisationen, bestehend aus einem nahezu perfekten System von Kanälen und Schächten mit aus Ziegeln hergestellten Hausanschlüssen.

Vor circa 2.500 Jahren war im alten Rom durch Aquädukte stets genügend Wasser vorhanden, um einen zügigen Abtransport zu gewährleisten. Daher entstand ein flächendeckendes Kanalisationssystem.

Im Mittelalter war mit dem Untergang des römischen Reiches das Wissen über Kanalisationen in Europa verloren gegangen: Das häusliche Abwasser fand sich gemeinsam mit Küchen- und anderen Abfällen auf den Straßen wieder.

Ende des 19. Jahrhunderts errichtete der Ingenieur Joseph Bazalgette unter London ein modernes Kanalsystem mit einer Länge von fast 1.800 Kilometern.

Heute wird Abwasser über Rohre und Kanäle bis zu den Kläranlagen geleitet, wo in modernen Verfahren Bakterien mit zugeführtem Sauerstoff die schädlichen Substanzen wie Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff abbauen.

Männer schaufeln Schlamm im Klärwerk Rosental
Männer schaufeln Schlamm im Klärwerk Rosental

Ingenieurskunst: Leipzigs größtes und ältestes Klärwerk steht übrigens im Rosental, einem Tiefpunkt Leipzigs. Es wurde im November 1894 als eines der ersten Klärwerke Deutschlands in Betrieb genommen und reinigt dank der Ingenieurskunst der Vorväter bis heute einen Großteil des Leipziger Abwassers.

Mehr zur Geschichte des Leipziger Abwassers erfahren Sie hier in unserem L-Blog.

 

 

 

Mit ressourcenschonenden Technologien sorgen die Leipziger Wasserwerke für die zuverlässige und umweltfreundliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Leipzig und Region. Wollen Sie auch die Zukunft unseres Lebenselixiers sichern und Teil des #TeamLeipziger werden? Dann schauen Sie hier rein.