Das spanische Unternehmen Lander hat sowohl die Hardware der Fahrerkabine nachgebaut als auch einen Großteil des Leipziger Verkehrsnetzes detailliert animiert. Markante Plätze und Gebäude wie der Augustusplatz und der Hauptbahnhof sind wirklichkeitsgetreu umgesetzt und auch von Weitem schon auf den Bildschirmen erkennbar. „Nicht jede Straße kann jedoch fotorealistisch abgebildet werden“, erklärt LVB-Fahrschulleiter Dirk Deichsel, „das ist eine Kostenfrage.“ Keine Kompromisse wurden jedoch bei der Signalgebung gemacht. Jede Ampel, jede Weiche ist zentimetergenau an dem Ort, wo sie sich auch im realen Leipzig befindet.
Durch Fahr- und Klingelgeräusche sowie einem Fahrersitz, der bei jeder Weichenüberquerung leicht ruckelt, wirkt die Simulation noch realistischer. Auch jede Gegebenheit kann simuliert werden – von verschiedenen Witterungsbedingungen, wie Nebel, Regen oder Schnee, über die Verkehrsdichte bis hin zu unaufmerksamen Passanten, die noch langsamer auf das Signal der Straßenbahn reagieren, wenn sie Kopfhörer tragen. Unfälle oder Störungen können ebenfalls simuliert werden. Der Ausbilder kann diese Ereignisse individuell der Strecke anpassen. „Es wäre ja nicht der Sinn der Sache, wenn die Auszubildenden irgendwann wissen: Nach dieser Kreuzung bei Linie 8 gibt es einen Schienenbruch“, so Fahrschulleiter Deichsel. „Genau dafür ist der Simulator ja da, dass man solche Gefahrensituationen in Ruhe üben kann.“ Der Fahrgastbereich wird ebenfalls simuliert. Legt der Fahrer eine Vollbremsung ein, so stürzen einige virtuelle Insassen zu Boden. Jetzt heißt es schnell reagieren. Wie im echten Leben muss der Fahrer nun sofort die Leitstelle, hier den Ausbilder, informieren und sich um die verletzten Fahrgäste kümmern.